Vorwort des ersten Bürgermeisters

Stefan Kern

Liebe Mitbürgerinnen und liebe Mitbürger!

 

Erfreuliche Ergebnisse gibt es aus der Kämmerei unseres Rathauses. Wir werden unser Haushaltsergebnis für 2023 deutlich übertreffen können. Durch vier unerwartet hohe Einzahlungen im Bereich Gewerbesteuer – die im Wesentlichem einmalig sein werden – können wir unser Ergebnis auf etwa 2,4 Millionen Euro Überschuss aufbessern. Wie viel Euro letztlich überbleiben, steht im Moment noch nicht abschließend fest, da noch wenige aber wesentliche Rechnungen ausstehen und auch  Abschreibungen noch im Detail berechnet werden müssen.

Das Landratsamt München ermahnt jedoch ihre Landkreisgemeinden zur Zurückhaltung. Es stehen gerade enorm hohe Ausgaben, insbesondere beim Neubau von weiterführenden Schulen und Kindertagesstätten an, die über die Kreisumlage oder direkt durch die  Gemeinde zu bezahlen sind. Der so überaus finanzstarke Landkreis München konnte bislang den Haushalt 2024  noch nicht verabschieden, weil es in der Frage über die Bereiche der notwendigen Einsparungen keine Mehrheiten gefunden werden konnten. Es sind umfangreiche Streichungen bei den freiwilligen Leistungen notwendig, um den Haushalt genehmigungsfähig zu machen. So haben wir im Kreistag schon viele Diskussionen geführt, bei welchen Projekten der Rotstift angesetzt wird. Ich hoffe sehr, dass wir uns bis März einig werden, um den Haushalt endlich zu verabschieden. Der öffentliche Nahverkehr ist mit dem Buslinien über jeweils acht Jahre ausgeschrieben und kann nicht vorzeitig reduziert werden. Im Bereich  sozialer Leistungen sind die Vorgaben der übergeordneten Gesetze zu erfüllen (wie mit der Bezirks- und Krankenhausumlage), so dass vor allem  im Bereich Klimaschutz und Energiewende  gespart werden muss. Wie mag es erst den anderen Landkreisen und Kommunen in Bayern gehen? Denn der Landkreis München ist immer noch die reichste Gebietskörperschaft in Bayern, ein Ergebnis aus der Steuerkraft der 29 Münchner Landkreiskommunen.

Unsere kostenintensiven Planungen im Schulbereich und Kinderbetreuung werden gerade mit der Regierung von Oberbayern diskutiert. Diese hatte bisher die Notwendigkeit für den Ausbau und Erweiterung unserer Grundschule nicht anerkannt. Denn nach deren demographischer Beurteilung wird in unserer Gemeinde nur in den nächsten beiden Jahren unsere verfügbaren Klassenanzahl von  10  Zimmern überschritten, aber danach soweit gesichert absehbaren Kinderzahlen wieder unterschritten . Die Nutzung des Handarbeitsraumes soll diesen „Höchstbedarf“ decken.  Wir gehen allerdings von einer weiteren Bautätigkeit in Brunnthal (Am Sonnenfeld) und  Faistenhaar (Bebauungspläne südlich der Miesbacher Straße) aus,  als auch von Nachverdichtung  in der ganzen Gemeinde insgesamt.  Ebenso stellt sich  ein größerer Generationswechsel in den der Siedlungen aus den 1970er Jahren dar, der ebenfalls den Nachtzug von Familie mit Kindern in der Regel zur Folge hat.  Wir argumentieren zudem mit Wachstum in der Region München und im Anspruch auf Kinderbetreuung ab 2026, die längst Handlung zum Bau erfordert. Wir hoffen sehr, dass die Regierung von Oberbayern unserer Argumentation folgt und offiziell den Bedarf feststellt. Das ist die Voraussetzung sowohl für den Baubeginn wie für die Beantragung von staatlichen Fördergeldern. Jeder Tag, der ungenutzt verstreicht, macht unser Ziel, im September 2026 mit dem Anbau fertig zu sein, umso schwerer!

Vor kurzem war das Bayerische Fernsehen in der Gemeinde Brunnthal, es ging um eine Berichterstattung zum Thema Windkraftanlagen im Hofoldinger Forst. Nachdem unsere Nachbargemeinden Sauerlach, Aying und Otterfing die Einlageneinschreibung innerhalb von zwei Stunden auf sagenhafte 6 Millionen Euro geschafft haben, wurden auch zahlreiche Anfragen  von  Bürgern aus unserer Gemeinde dort und bei angefragt, die für unsere Energiewende vor Ort  investieren wollen. Unsere Bürger durften sich dort aber nicht beteiligen, weil dies zunächst nur eigenen Bürgern vorbehalten war.  Unser Ziel ist seit November 2022 den Alt-Vertrag für die Windkraftanlagen im Hofolding Forst auf Brunnthaler Flächen der Bayerische Staatsforsten wieder zu bekommen, nachdem wir erst 2021 aus dem Vertrag und der Arbeitsgemeinschaft mit dem Nachbargemeinden ausgestiegen sind. Genaue Steuerung der Lage und Anzahl der Windkraftanlagen, sowie die Bürgerbeteiligung sind die zentralen Ziele. Zwischenzeitlich haben sich aber die Rahmenbedingungen bei den Bayerischen Staatsforsten geändert und eine öffentliche Ausschreibung der Flächen sind obligatorisch. Die Nachfrage für derlei Flächen für Windkraftanlagen ist groß, sodass es keine Frage mehr ist, ob im Hofoldinger Forst welche gebaut werden. Einzig die Frage nach dem Investor– Bürgerschaft oder Fremdinvestor – und Anzahl ist hier noch offen.

Und zum Schluss noch: Unsere Suche nach einem neuen Pächter für den Landgasthof Hofolding soll Ende Februar  sein Ende finden. Nach der Durchführung einiger Sanitär- Elektro- und Fliesenarbeiten im mittleren fünfstelligen Bereich  möchte der Gemeinderat jetzt auch einen Pächter bestimmen. Dieser soll die weit bekannte Traditionswirtschaft mit gesellschaftlichen Leben erfüllen und auch für Familien und Reisende gutes Essen und Trinken anbieten.   Wir hoffen, dass spätestens ab Mai 2024 dort wieder ein reger Wirtsbetrieb stattfindet.

Auch wenn es noch ein paar Wochen hin ist, aber genießen Sie den Frühling und die fröhliche Osterzeit!

Ihr Stefan Kern