Konzert Violine & Klavier

Plakat Konzert 20250118

Musiksaal Brunnthal
Hofoldinger Str. 16
85649 Brunnthal

Nordische Landschaften

Ein komplett nordisch geprägtes Programm erwartet Sie in diesem Konzert. Die deutsch-finnische Geigerin Nina Karmon präsentiert zusammen mit Oliver Triendl am Klavier Werke finnischer, schwedischer, norwegischer und lettischer KomponistInnen.
Von der FAZ als eine tiefgründige und aufrichtige Kämpferin mit in sich rundem Schönklang bezeichnet, führten Konzerttourneen Nina Karmon durch Europa und Asien sowie nach Nord- und Südamerika. Dabei konzertierte sie u.a. mit Zubin Metha, Pinchas Zukerman, Helmuth Rilling und Gerhard Oppitz.
Man kann sich kaum einen engagierteren Fürsprecher für vernachlässigte und selten gespielte Komponisten vorstellen als den Pianisten Oliver Triendl. Sein unermüdlicher Einsatz – vornehmlich für romantische und zeitgenössische Musik – spiegelt sich in etwa 150 CD-Einspielungen. Der Umfang seines Repertoires ist wohl einzigartig und umfasst etwa 100 Klavierkonzerte sowie Hunderte von kammermusikalischen Stücken. Viele davon hat er erstmals auf die Bühne gebracht bzw. auf Tonträger dokumentiert. 

In seiner Jugend machte Jean Sibelius (1865-1957), seine Geige unter dem Arm tragend, lange Spaziergänge auf dem Land und an einem See. Diese enge Verbindung mit der Natur, die er in diesen prägenden Jahren erlebte, hatte eine tiefgehende Wirkung auf sein späteres Schaffen als Komponist. So spiegelt sich auch in der Häufigkeit seiner Kompositionen für Geige seine besondere Sympathie für dieses Instrument wider, wobei das Violinkonzert d-Moll die bei weitem bekannteste ist. In seinem op. 81 stellte Sibelius fünf kontrastierende, zwischen 1915 und 1918 entstandene reizvolle und charmante Stücke zusammen. Obwohl zuallererst ein Symphoniker und Schöpfer großer Spannungsbögen, verfügte Sibelius über die Fähigkeit, ausdrucksvolle, individuelle Miniaturen zu erschaffen.
Die meisten Menschen haben heute keinen Gauben, keine Liebe und keine Ideale mehr. Die geistige Dimension geht verloren. Ich will der Seele Nahrung geben. Das predige ich in meinen Werken. Diese Worte stammen von Pēteris Vasks, einem der wichtigsten und erfolgreichen Komponisten der Gegenwart. Vasks wurde 1946 im lettischen Hansestädtchen Aizpute geboren, studierte in Vilnius und Riga Kontrabass und Komposition. Vasks' Kompositionen greifen archaisch-folkloristische Elemente der lettischen Musik auf und setzen sie in eine spannungsreiche Beziehung zur zeitgenössischen Musiksprache. Seine  Kleine Sommermusik, bestehend aus sechs kurzen Sätzen, wurde 1985 komponiert und noch im selben Jahr in Riga uraufgeführt. Vasks wird eine kleine Einführung geben.
Die Schwedin Amanda Röntgen-Maier (1853-1894) zählt zu den fast vergessenen Komponistinnen. Die mit 39 Jahren in Amsterdam an Tuberkulose verstorbene hochtalentierte Künstlerin steht noch immer im Schatten ihrer berühmten männlichen Kollegen. Sie absolvierte an der Königlich-Schwedischen Musikakademie in Stockholm höchst erfolgreich die Fächer Violine, Orgel, Klavier, Komposition, Musiktheorie und Dirigieren. Während ihres Studiums in Leipzig u.a. bei Carl Reinecke lernt sie Julius Röntgen kennen, 1880 heirateten die beiden. Vorher aber unternimmt Amanda Maier vier Jahre lang als Violinistin mehrere Gastspielreisen durch Skandinavien und Russland und tritt auch als Organistin in Erscheinung. Nach der Heirat mit Röntgen lebt sie in Amsterdam, wo dieser als Klavierlehrer arbeitet und die Musikhochschule aufbaut. Ihre Violinsonate h-Moll vollendete sie im Dezember 1873 in Leipzig. Dieses Werk gewann den Preis der Swedish Royal Music Academy.
Die dritte Violinsonate c-Moll op. 45 gehört zu den wichtigsten und am häufigsten aufgeführten Kompositionen Edvard Griegs (1843-1907). Dieses hochdramatische, leidenschaftliche Werk wurde 1887 in Leipzig uraufgeführt und fand sogar in Thomas Manns Roman ‚Doktor Faustus‘ Erwähnung. Die Sonate gehört zum Kernrepertoire vieler großer Geiger.